Oktoberfest, snobistisch

200 Jahre Oktoberfest – und wir sind in München! Endlich mal wieder eine Gelegenheit, das größte Drogenfest der Welt hautnah mitzuerleben. Der unglaubliche Genuß, den einzigartigen Duftmix aus Bier, Steckerlfisch, Urin und Erbrochenem einatmen zu dürfen. Das erhebende Gefühl im Gewühl, Rempeleien im Bierzelt, die Maß Bier zu 9 Euro kaufen und doch nur bestenfalls 0,3 Liter genießen können, Meganepp und -Nippes, Krachlederne in Turnschuhen und up-gepusht wogende Dirndl, Ringelpietz mit Angrapschen und königlich-mallorcinische Ballermannweisen. Nichts kann das toppen!

Die Entscheidung war schmerzlich aber irgendwie auch sehr snobistisch: Zur Wiesnzeit in München zu weilen und doch nicht hinzugehen! Außerdem hatten wir das Vergnügen, statt dessen mit bajuwarischen Eingeborenen auf ein Fünftziges anzustoßen. Und zwar dermaßen deftig zünftig, dass keine Wünsche übrig blieben. Dank Gitti und Bayerns Top-Caterer hatten Mensch und Tier ihre Freude. Das Bierangebot war umwerfend, der Barolo zum niederknien. Am meisten Spaß hatte unser kleiner Spanier mit Rolle, einer sub-aparten Dackelmixdame. Die beiden kümmerten sich hingebungsvoll der Tellerwäscherei, sofern sie nicht mit den zahllosen Kindern rumtollten oder sich auf den Biertischbänken ein kurzes Nickerchen gönnten. Da konnte selbst die Hausherrin Sandy, eine Retrievermixhündin, die etwas eifersüchtig ihre Pfründe verteidigte, nichts mehr gegen ausrichten. Das zeitweilige, wütende Bellen ging sowieso im Rhythmus der Musik unter, die unsere sportlichen Tanzbeine schwingen ließ. Schön, mal wieder mit der Liebsten gemeinsam auf der Tanzfläche zu hüpfen. Alles in allem ein schönes Fest. Who, the fuck, is Oktoberfest?

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