Qype: Restaurant Yumeya in Frankfurt am Main

Frankfurt am MainEssen & TrinkenRestaurantJapanisch & Sushi

Schon lange wollten wir Ramen probieren, die japanische Nudelsuppe. Das Yumeya im Frankfurter Westend war uns aufgefallen und die Bewertungen bei qype gaben den Ausschlag: die Liebste hatte eingeladen, nix wie hin. Man kommt sich ja immer etwas blöd vor, wenn man ein neues Restaurant besucht, wo Sachen serviert werden, die man nicht kennt. Aber was soll schon schief gehen in einem Laden, der von vielen Japanern frequentiert wird. Da guckt man eben beim Nachbarn ab, wie der es schafft, Nudelsuppe mit Stäbchen zu essen.

Dumm nur, wenn man etwas später kommt und alle anscheinend schon gegessen haben. Da saßen wir nun vor den riesigen Schüsseln, die Stäbchen in der Hand, ratlos. Gut, es war ein Löffel dabei, aber eher in den Ausmaßen einer Schöpfkelle. Der Mega-Nudelberg in der verführerisch duftenden Suppe würde davon abrutschen. Egal, probieren wir’s. Hier nun ein wichtiger Hinweis für Ramen-Anfänger: kein frisches Shirt anziehen oder ein Schlabberlätzchen mitbringen!

Die Nudeln werden mit den Stäbchen beherzt gegriffen und ca. einen halben Meter nach oben gezogen, damit die losen Nudeln sich nach unten verabschieden können. Dann wird die Hand vorsichtig wieder abgesenkt, bis sie auf Mundhöhe ist. Man recke das Kinn weit nach vorne und halte seine Futterluke direkt über die Schüssel. So hat man eine reelle Chance, die obersten Nudeln mit der Zunge zu umfassen und in den Mund zu ziehen.

Sie wehren sich. Aber davon darf man sich nicht beeindrucken lassen. Nun werden die Nudeln mittels erzeugtem Unterdruck im Mund gezogen. Eventuell anhaftende Kimchi-Stücke landen, wenn man Glück hat mit in der Mundhöhle. Und auch etwas Suppe. Der Rest der köstlichen Flüssigkeit flieht die Nudeln entlang Richtung Schüssel. Nun kommt es darauf an, die schlangenartigen Zuckungen der Nudeln, erzeugt durch die Schlingbemühungen der Zunge mittels der Stäbchen in erträglicher Amplitude zu halten. Andernfalls ändern die Suppentropfen ihre Richtung und fliegen waagerecht zur Fallrichtung auf das frische T-Shirt.

Es ist alles nicht so schlimm wie es sich liest. Und eine Waschmaschine wird mit den Flecken spielend fertig. Nur der anschließende Clubbesuch muss wegen unpassender Kleidung diesmal ausfallen. Mit der Zeit (viel Zeit einplanen) kommt aber die Übung und man kann sich ganz dem köstlichen Geschmack widmen. Wir hatten das einfache Ramen mit Schweinefleisch, Kimchi und Ei, sowie das Chili-Ramen. Dazu noch ein paar Starters, die witzigerweise nicht – zum Start – zuerst, sondern zeitgleich mit dem Hauptgang kommen. Recht schnell übrigens. Das leckere Kirin-Bierchen war kaum angerührt, da wurde schon serviert. Klar: Ramen ist japanisches Fastfood. 

Damit hat es sich aber auch schon mit üblichem Fastfood. Alles war überaus lecker. Und so musste ich noch die Niku Gyoza, Teigröllchen mit Hackfleisch probieren. Und natürlich die ultimative Alternative zu Chips: Edamame, japanische grüne Bohnen, die man aus der gesalzenen Schote zuzzelt wie der Bayer seine Weißwurst.

Natürlich musste noch ein Dessert sein. Ziemlich anstrengend, denn alle Portionen sind reichlich und die Suppe allein nudelt einen schon ganz schön. Aber das rote Bohneneis und die Reisküchlein schrien förmlich nach Degustation. Das können wir uns aber demnächst sparen. Das Eis war nicht schlecht, wenig süß, aber im Geschmack nicht so der Knaller. Und auch die Reiskuchen fanden mit ihrer gummiartigen Teighülle keinen Gefallen.

Mach aber nix. Der Rest war einfach klasse, genau wie das schlichte und doch atmposphärische Ambiente und der extrem freundliche Service. Das Ganze zu – für’s Frankfurter Westend – zivilen Preisen. Für knapp 50 Euro inkl. Getränken waren wir pappsatt und glücklich.
Mein Beitrag zu Restaurant Yumeya – Ich bin kritzlibaer – auf Qype

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