Die Sonne geht auf …

bei uns jeden Morgen direkt neben mir, wenn ich die Augen öffne. Du strahlst mich an und wartest auf Erwiderung. Ich kann noch nicht strahlen. Ich gehe erst später auf. Trotzdem schenkst Du mir ein Lächeln. Dafür liebe ich Dich, meine kleine Sonnengöttin! Dafür bete ich Dich an.

Noch eine Sonne geht zur Zeit bei uns auf. In einem Blumenkasten. Kräftig streckt sie ihre gelben Zungen dem Licht entgegen. Viel früher als ich. Sie protzt mit ihrem fetten Gelb um die Wette mit behäbigem Aubergin. Sie erfreuen sich ihres Daseins, ohne auch nur im Leisesten unsere Gedanken zu erahnen, wie sie bald im Olivenöl baden werden, von Rosmarin sanft gekitzelt und durch edlen Knoblauch in den Adelsstand erhoben.

Und dann wirst Du wieder lächeln; mit Deiner süßen Zunge lustvoll die glänzenden Lippen lecken. Und Dich satt und zufrieden neben mich legen, um mich am anderen Morgen wieder anzustrahlen. Ich liebe das Leben mit diesen Sonnen!

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