Überfall der Heuschrecken

Das Klischee vom darbenden, asketischen Studenten wurde am Freitag mal wieder von den Kids ad adsurdum geführt. Zu viert fielen sie bei uns ein wie weiland die Heuschrecken in’s gelobte Land. Wir hatten zum Grillabend geladen und vereinbart, dass nichts, außer Flüssigem und guter Laune, mitzubringen sei. Angesichts des bekannt guten Hungers des Nachwuchses hatten wir entsprechend eingekauft. Aber schon die erste, die dem Treppenhaus entstieg, trug einen großen Einkaufskorb vor sich her. Sie hatten am Vorabend auch gegrillt und brachten nun die ansehnlichen Reste mit. Dazu ein paar Kleinigkeiten für ein nachzuholendes Mittagsmahl. Kaum waren alle in der Hütte, wurden Brötchen geschmiert, mit allerlei Leckereien belegt und hungrig vertilgt. Mein Einwand, wir würden doch gleich grillen wurden mit einem genervten „Ach, Pappi! Wir haben doch so einen Hunger!“ abgetan. Ich hatte den ganzen Tag gefastet, um trotz Abnehmkur gut mithalten zu können und war nun entsprechend hungrig. Lange musste ich aber nicht warten: Exakt eine Stunde später kamen die ersten Unmutsäußerungen, warum denn der Grill noch nicht brennen würde.

Von da ab ging es bis kurz vor Mitternacht: Eine Leckerei nach der anderen kam auf den Tisch. Sardinen, Eitrige, Merguez, Grillfackeln, Schweinebauch, Hähnchenschenkel und Spare Ribs maßen sich mit deftigem Nudelsalat nach der Liebsten Rezept, Kartoffel- und Gurkensalat mit Feta von Phil und einem genialen, pikanten Wassermelonensalat. Ich staune immer wieder, was in die Bäuche unserer Kleinen rein passt. Natürlich kam auch der kleine Spanier nicht zu kurz, obwohl das aus seiner Sicht natürlich ganz anders aussah. Gefehlt hat nur noch das Pforzheimer Kind und seine neue Eroberung. Dann allerdings wären wir komplett kahl gefressen worden. So blieb ein bescheidener Rest übrig. Von dem wir Samstag, Sonntag und vermutlich Montag zehren werden.

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