Hund – Hessisch / Hessisch – Hund

RuetterSeit wir Poco haben wohnt auch Herr Rütter bei uns. Zumindest ist er in unser aller Munde. Martin Rütter ist ein Hundeflüsterer, ein Hundetrainer mit dem gewissen Etwas. Er dolmetscht die komplizierte Menschensprache ins Hündische und umgekehrt. Unter Fachleuten durchaus umstritten, ist er zumindest ein begnadeter Medienmensch. Seine Tipps leuchten ein und die Geschichten drum herum sind witzig; seine flapsigen Bemerkungen passen wie die Faust aufs Auge; es macht Spaß ihm zuzuhören. Wie gerne hätten wir ihn mal Poco vorgestellt, damit er beweisen kann, ob seine Weisheiten wirklich was bewirken. Da Herr Rütter sich aber sehr gut verkaufen kann, wird das wohl beim Wunsch bleiben.

Nun ist Herr Rütter auch auf Tournee, macht es seinen Kochkollegen nach und zeigt sein Showtalent. Und am Montag war er in der Gegend. Die Karten zu 36 Euro das Stück waren erschwinglich. Ärgerlich jedoch, dass freie Platzwahl angesagt war. Da heißt es zeitig da sein. Eine gute Stunde vor Beginn angekommen – und vor uns schon ca. 2/3 der Saalkapazität belegt. Mist. Wir wollten uns aber amüsieren und fanden deshalb gut gelaunt zwei Plätzchen im hinteren Viertel. Nun war zunächst Publikum studieren angesagt: Aller Stände Menschen waren da. Soignierte Herren, aufgetakelte Damen, Omas mit Rollator, Kinder, zerbrechlich Wirkende und Bodybuilder, jung und alt. Da fragt man sich sofort, wer wohl welche Rasse zuhause hat. Und es dauerte nicht lange, da fragte uns ein Mann im Auftrag seiner weiblichen Begleitung, ob er wissen dürfe, was denn wir wohl für einen Hund hätten. Leichte Enttäuschung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er erfuhr, dass es kein englischer Bullterrier war.

Martin Rütter fing pünktlich an und legte in gewohnter Weise launig los. Geschickt verpackt er gute Tipps zur Hunderziehung in witzige Betrachtungen zur Beziehung Hund – Mensch. Dabei rührt er an Begegnungen, die schon jeder Hundebesitzer mal hatte. Und plötzlich kann man drüber lachen, wo im echten Leben oft eher Verzweifelung angesagt ist. Sein Credo, den Hund nicht zu vermenschlichen, konterkariert er geschickt. Der vermenschlichte Hund ist sein Pointengeber. Egal: Martin Rütter kämpfte zwei herrlich lustige Stunden lang mit Stimmproblemen und wir fühlten uns bestens unterhalten. Und so manches werden wir vielleicht auch beherzigen.

Spielfreude

P1010489 Herrliches Sonntagswetter und Pocos neues Spielzeug haben uns auf die Kinzigwiesen getrieben. Martin Rütter hatte uns auf eine Wurfkeule mit Bällchen neugierig gemacht, die Heute Premiere feiern sollte. Diese Keule schleudert das Bällchen viel weiter, als das unsere dicken Ärmchen könnten (und das lendenlahme Herrchen muss sich nicht zum Aufheben bücken). Die Schleppleine gab Poco die Illusion ganz frei zu sein. Und uns die Sicherheit, ihn notfalls am Ausbüchsen hindern zu können. Wir drei hatten unseren Spaß. Poco konnte gar nicht genug bekommen und lag schon nach 10 Minuten hechelnd neben uns im Schatten. Lohn der Mühe: ein folgsamer Hund, der uns nicht mehr von der Seite wich (weil er weiter auf ein Spielchen spekulierte) und ein herrlicher Nachmittag. Überhaupt ein sehr schöner Tag. So kann der Sommer kommen …

Ganz großes Theater

beggars im kleinen Margarethe-Bieber-Saal zu Gießen. Masja und Mitstudierende der Justus-Liebig-Universität führten im Bereich „Außerfachliche Kompetenzen“ unter Leitung der Theaterwissenschaftlerein Elisabeth Sommerhoff die „Beggar’s Opera“ auf. Das Stück des englischen Dramatikers John Gay wurde im Jahre 1728 uraufgeführt. Nun wagten sich ein paar Studenten, unterstützt vom „The Keller Theatre“ daran. In historischen Kostümen, aber sonst erstaunlich frisch, führte die junge Truppe mit viel Spielfreude eine musikalische Satire auf, die unser Schulenglisch schnell zum Kapitulieren brachte. Das tat dem Spaß aber keinen Abbruch, denn schon die Musik allein, neu vertont von Martin Sommerhoff, und die schönen Stimmen waren ein richtiger Hörgenuss! Das spartanische Bühnenbild von Masja akzentuierte die professionelle Leistung der Akteure. Rundherum ein schöner Abend trotz schmerzendem Hintern.

beggars1 Der stolze Vater, der für seine Hilfe beim Plakat Freikarten bekommen hatte, hielt nebst Liebster und dem Drittältesten auf unbequemem Gestühl aus und fühlte sich wie in der 1. Klasse, als Masja noch die Biene Maja gab. Irgendwie scheinen diese Theateraufführungen nie aufzuhören. Und das ist auch gut so!

Fröhliche Ostern!

FroheOstern

Familie satt: Alle Kinderchen hatten sich zum großen Forellenessen schon am Karfreitag ins Nest gelegt. Am Samstag waren sie mit Pasta Asciutta da auch nicht mehr heraus zu ekeln. Der Kleinste verkrümelte sich dann zwar mit seiner Liebsten am Abend Richtung Black Inn, der Rest ließ am Sonntag mit frischem, wilden Bärlauch und würzigem Lardo den Frühling herein. Am Montag dann der Höhepunkt mit einem Hinterbeinchen eines armen Lämmchens, 7 Stunden bei 80 Grad mollig auf Gemüse gebettet, das auf der Zunge zerging, saftig begleitet von zarten Böhnchen im Speckmantel und gekrönt von einem Trifle mit Rhabarber, weißer Mousse au Chocolat und Waldbeeren. Und trotzdem bin ich nicht satt geworden: Vom attraktivsten und leckersten Osterei hatte ich nicht viel: Die Liebste war im Osterstress. Aber heute Abend darf ich sie pellen…