Barbietorte und andere Backwerke

Wenn die Kids kommen, ist bei uns immer was los. Vor allem, was die Fütterung angeht, ist ausgeklügelte Logistik gefragt. Die Jungen sind anscheinend nach wie vor im Wachstum begriffen und brauchen entsprechend viel Nahrungszufuhr. Diesmal standen zuoberst auf dem Wunschzettel Muscheln. Dazu passt am besten Baguette. Ein Rezept für original französische Flutes gab es bei Madame Aurelie. Wie es gemacht wird, zeigt sie in ihrem liebevollen Blog französischkochen.de so eindrucksvoll, dass ich es unbedingt ausprobieren wollte. Es hat riesigen Spaß gemacht und das Ergebnis war perfekt. Adé Brotbackautomat! Jetzt ist ehrliches Handwerk angesagt!

Original Baguette vorher und nacher

Samstag gab es dann argentinische Wildhasenschenkel, saftig mit Kräuterbutter gefüllt und mit Lardo umwickelt. Zum Niederknien! Sonntag hatte sich die Liebste die sagenhafte Käsesahnetorte vom Töchterchen gewünscht. Da diese aber noch an der vergangenen Nacht laborierte, übernahm ich die ehrenvolle Aufgabe. Allerdings hatte die Angebetete den verrückten Wunsch geäußert, die Füllung möge bitteschön quietschblau sein. Käsesahne in blau! Aber verliebte Wolpertingerprinzen tun noch viel verrücktere Dinge für ihre Fröschin. Und deshalb musste die Torte auch außen passend verziert werden. Heraus kam eine Torte, wie sie Barbie geliebt hätte. Und auch der Liebsten entlockte sie kleine, spitze Freudenschreie. Sie soll sehr gut geschmeckt haben. Ich habe Augen und Nase geschlossen und tapfer ein Stück hinuntergewürgt und verweigere deshalb auch jegliche Aussage dazu.

Original Barbietorte

Den Abschluss der wochenendlichen Orgie bildete ein Käsefondue und dreierlei Schokomus von den Raabenkindern. Wie immer haben wir uns geschworen, nie wieder so viel zu essen. Und freuen uns gleichzeitig auf den demnächst anstehenden Geburtstag der Liebsten. Bis dahin ist der Schwur hoffentlich völlig vergessen. Obwohl: Es ist Fastenzeit! Na, schaun mer mal …

Fressorgie 2.0

der Drittgeborene lud den inneren Kreis zu einem bescheidenen Geburtstagsmahl ein. „Nur ein paar Tacos“ hatte er sich gewünscht. Für sechs Personen eigentlich eine lösbare Aufgabe. Wenn man denn hätte abschätzen können, was jeder der verfressenen Raaben so alles vertilgen würde. Sieht man den Einkaufszettel durch, scheint noch alles im Normbereich. Beginnt man jedoch die Zutaten einzukaufen, kommen erste Zweifel. 150 g Rinderhack für jeden erscheinen plötzlich viel zu wenig. 50 g Cheddar ein Witz. So landen dann fast 2 Kilo Fleisch im Wagen, vom großen Käseleib nimmt man die Hälfte (die größere, versteht sich!), Unmengen Tomaten (wie sinnvoll im November!), Salat, Mais, Jalapenos, rote Zwiebeln, Gurken in rauen Mengen. Maisfladen? Sechs Stück pro Nase! Eine halbe Tonne saure Sahne und Joghurt für die Sour Cream. Nur bei den Avocados für die Guacamole war Sparen angesagt: Nur zwei waren halbwegs reif genug. Dazu noch eingelegte Pepperoni, Oliven und zwei Sorten Chilisauce. Und als Dessert noch das beliebte Mandarinensorbet mit Campari. Bier, Wein, Soft- und Harddrinks hektoliterweise. Chips hatten die Kids auch noch mitgebracht (gegen die nachmitternächtliche Unterzuckerung). Es würde knapp werden… Und es kam, wie es kommen musste: Obwohl alle reinhauten, als gäbe es nie wieder etwas zu essen, blieb gut die Hälfte der Taco-Füllung übrig. Die Maisfladen waren so gut wie weg.

Der Morgen (besser: der Mittag) fand dann eine ausgehungerte Meute vor. Frühstück à la Raaben war angesagt: Brötchen, Rhöner Ziegensalami und Ahle Worscht, Metzgerschinken, Alpenspeck, Spianata Romana, Fleischsalat, frisches Mett mit Zwiebeln, gekochte Eier, Lachs, Knoblauchgarnelen, gefüllte Pepperoni, Bärlauch-Frischkäse, Ziegen-Camembert, Birnenmus mit Safran und Pepperoni, Ingwer-Marmelade, Weintrauben. Ein bescheidenes Morgenmahl. Dauer: 2 Stunden. Danach Mittagsschläfchen und Vorfreude auf Cappucchino mit Rüblikuchen. Und das Abendbrot nicht vergessen. Ach, das Leben kann unmäßig schön sein!

Epilog: Kaffee und Kuchen fielen dann doch wegen eines heftigen Scrabble-Nachmittags aus. Und die Taco-Reste mutierten später zu mexikanisch angehauchtem Ragù alla bolognese und Salat. Der Rüblikuchen, frisch aus dem Kühlschrank, gab das perfekte Dessert. Schade, dass das Zweitkind nebst Liebstem fehlte. Dann wäre der Clan komplett gewesen. Wunderschön war’s allemal. Blöd, dass die Fortsetzung, die Geburtstagsorgie fürs Erstgeborene, wegen Terminproblemen aller Beteiligten vermutlich ins neue Jahr verschoben werden muss. Aber es gibt ja noch Jesu Geburtstag …

Karin Masja Phil Alec Kathi Poco

Nudelmenü

KarinGebTisch Hatte ich zuviel versprochen? Wer Nudeln mag, soll auch welche bekommen. Einmal Nudeln satt! Die kleinen Rääbchen wollten etwas ganz besonders bieten.Und das haben sie auch geschafft: Ein wunderbares Menü rund um die Nudel haben sie der Froschkönigin gezaubert.

KarinGebMenu Der Tisch war stimmungsvoll mit bunten Spirelli auf schwarzem Grund dekoriert und mit einem Nudel-Eis-Licht stimmungsvoll beleuchtet. Es begann mit wunderbar krossen Wantan aus der Fritteuse, mit würzigem Bärlauchfleisch gefüllt. Allein da hätten wir uns schon reinlegen wollen. Aber es ging ja weiter: Tagliatelle mit scharfer Limetten-Chili-Ingwersauce und Krabben. Auch hier hieß es, sich zu zügeln, denn es musste Platz bleiben für karamelisierte Nudeln mit Honig und Sesam. Wer die Raaben kennt, weiß: Das kann nicht alles gewesen sein. Dessert oder Käse war bei uns nie die Frage. Und so schloss eine reichhaltige Käseplatte dieses wunderbare Menü.

Karin bewies Sitzfleisch. Mit ihren neuen Ohrhängern von den Kids, einem Lego-Pärchen, einem Koch mit langem Bart und einer rotschöpfigen kleinen Froschkönigin geschmückt, träumte sie schon von der neu geweißten Wohnzimmerwand und den bunten Türzargen, die die Kleinen ihr auch noch per Gutschein versprochen hatten. Ein rundum schöner Abend. Nur eine hat zum Glück noch gefehlt: Amira musste büffeln und saß nur virtuell am Tisch.

Nudeleis

Patentante

Poco sieht Biggis verblichenem Rauhaardackel Pauli verblüffend ähnlich. Jetzt glauben wir an Reinkarnation. Da war der Wunsch, die Goht zu sein, wie man hier sagt, naheliegend. Und kaum beschlossen, kam das erste Geschenk der Tante. Denn die Pappkiste kanns auf Dauer ja nicht sein. Die Postbotin wurde schwanzwedelnd begrüßt. Was diese erleichtert veranlasste, sich den Angstschweiß von der Stirn zu wischen und Poco ein Friedens-Gutsje anzubieten. Das Paket aufgerissen und schwupps, lag er drin. Liebe auf den ersten Blick.

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Danke, Angie!

Wär hätte je gedacht, dass unser Schrott noch mal so viel Kohle bringen würde. Und das Gefühl, am neuen Aufschwung der BRD mit Schuld sein zu dürfen! Obwohl wir ja faktisch der italienischen Nobelmarke Ferrari (na, gut: deren popeliger Tochter) zu mehr Umsatz verholfen haben. Aber wir sind ja nicht chauvinistisch veranlagt. Würde bei unserer fantastischen bayerisch-hessischen Melange auch nur hinderlich sein.

Viel Spaß, kleine Raabentochter, mit deinem Pandabärchen!

Hessisch Snow Walking

Der Sommer scheint endgültig vorüber zu sein: Heute Nacht fiel der spätsommerliche Regen in einem Aggregatzustand herunter, der auf diesen Klimawandel schließen ließ. Auch war es nicht mehr ganz warm genug, im T-Shirt auf dem Plemperbänkelsche ein Schöppsche zu petzen.

Auch unser Hirn muss einem Klimawechsel anheim gefallen sein. Denn anders ist es kaum zu erklären, warum die Froschkönigin und ihr Wolpertingerprinz sich vom gemütlich-warmen Sofa erhoben und sich anschickten, ausgerechnet bei diesem Schmuddelwetter ihre Nordic Walking Stöcke, die seit Monaten im Keller verstaubten, herauszuholen, kurz aber heftig mit der Klettbefestigung am Handgelenk zu kämpfen und anschließend tapfer und zügig ausschreitend das Bad Sodener Hinterland zu erkunden.

Erstaunlich flott, mit Schnaufpausen nach je 100 Metern, und ohne irgendwelche Rückenbeschwerden, umrundeten sie tapfer den nördlichen Winterwald hinter ihrem Haus, um nach einer Stunde, erschöpft aber glücklich, zwei Stück Käsekuchen in den Ofen zu schieben, um den drohenden Kalorienverlust einigermaßen auszugleichen. Nun sind sie beide wieder in ihrem Sofa versunken, wärmen ihre ausgezehrten Körper und überlegen, welche geniale Ausrede eine morgige Wiederholung dieses sportlichen Ausrutschers zuverlässig verhindern könne. Aber tief in ihren liebenden Herzen sind sie ganz schön stolz, diesen unglaublichen Schweinehund gemeinsam überwunden zu haben.

Wenn’s Eseln zu wohl wird …

gehen sie zum Zombie Walk 2008! Abi-Nachwehen und Semesterferien scheinen kleinen Raaben das Kopfgefieder zerzaust zu haben. Oder war es der exzessive Konsum von Splatter Movies? Am Sommer kann’s nicht liegen, zu heiß war es jedenfalls am Samstag nicht, als hunderte Untote in Frankfurt zum Zombie Walk 2008 aus den Gruften stiegen und harmlose Einkäufer verunsicherten. Und meine Brut natürlich mit dabei. Ich fürchte, es liegt am Genmaterial.

Meine Froschkönigin und ich sind zuhause geblieben. Unsere Liebe lässt uns zu lebendig wirken. Keine Schminke dieser Welt hätte dies übertünchen können. Neider behaupten allerdings, wir hätten zu echt gewirkt, auch ohne Schminke.

Geschafft!

Ja, auch die EM-Vorrunde. Aber viel bedeutender: Der Kleinste Raabenvogel hat’s geschafft! Abi in der Tasche. In der aufgemalten. Denn Anzug musste sein, wenn auch nur gefaked. Niemals würde er sich in einen Anzug zwängen! Das war Alecs Statement zum Dresscode bei der Abifeier. Basta. Allerhöchstens könne er sich ein Bodypainting vorstellen. Das war Wasser auf Pappas Mühlen. Ha! Hätte der je das Abi gemacht – so wäre er auch gerne aufgelaufen. Also Farbe besorgt und drauf los gepinselt. Na ja, da muss ich wohl noch üben. Aber für’s Erste nicht schlecht. Vor allem die Wirkung war super. Ein allgemeines Gejohle bei der Ankunft zum großen Gruppenbild und eine äußerst zaghafte Umarmung seiner in heller Galagarderobe gewandeten Tutorin.

So, mein Lieblingssöhnchen: Abgeschminkt und die Ärmel aufgekrempelt. Der Ernst des Lebens beginnt. Schaff was, sonst bist Du am Ende so was von angeschmiert!

Wäldcheslust

Einmal im Jahr muss es sein: Sardinen bei den Portugiesen im Frankfurter Wäldsche. Diesmal noch mit gegrillten Tintenfischen. Leckerer geht’s kaum noch.

Anschließend ein staubiger Bummel durchs Gewühl. Die Sonne zog tout Frankfort in den Wald. Da helfen ein paar Sauergespritze, von der Liebsten ganz liebevoll frisch nachgeschenkt.

Die großen Fahrgeschäfte sind öde und gehören hier eigentlich nicht hin. Die kleinen dagegen bringen eine Menge Spaß. Den Kleinen zumindest.

War’s der Äppler oder einfach nur der schöne Abend: Die Kids sind gut drauf und haben Spaß als „Mama“razzi.

Elite-Uni

Alec hat sein künstlerisches Faible um die Architektur erweitert. Im Kunstleistungskurs hat er zusammen mit zwei Mitschülern den Entwurf einer Uni abgeliefert. Die Vision überzeugt durch viele kreative Einfälle in einem, trotz Futurismus, durchaus umsetzbaren Konzept. Interessant ist das riesige Hauptgebäude in Form eines aufgeschlagenen Buches. Fehlt nur noch ein Eingangsbereich in Form einer Registrierkasse, als Reminiszens an die Studiengebühren und sichtbares Symbol einer Elite-Uni. Was aber soll das Schwein vor dem Eingang?

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