Elvis lebt!

… und spielte gestern mit den Hounddogs im Niddaer Lokschuppen. 60 Jahre nach seinen rockigen Hits und der seiner Zeitgenossen spielen drei Rockabilly-Verrückte, als wären die Seelen der Rock’n Roll Heroes in sie gefahren. Erstaunlich, dass die Kids heute noch drauf abfahren. Und wie! Es war eine megageile Party. Masja und Alec sei dank, die ihren verliebten Alten und seine junge Freundin eingeladen hatten. Und die beiden rockten los, als hätten sie Teenager-Knochen. Heute morgen nun tut alles weh, was weh tun kann. Die Füße brennen, die Gelenke schreien laut auf – aber die Seele rockt weiter. Keep on rockin‘! Danke Hounddogs, danke Masja und Alec!

Mehr Fotos gibts hier. Ein kleines Video hier. Und mehr von den Hounddogs hier.

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Ein Sommernachtstraum

… in einer (fast) traumhaften Sommernacht. Fast nur, weil die Temperaturen gegenüber der vorangegangenen Premierennacht um 13 Grad gesunken waren. Trotz 12,5 ° ließ sich das Shakespearische Lustspiel – fest an die liebste Froschkönigin gekuschelt – genießen und die Spielfreude des Laienensembles tat ein Übriges, den Sommernachtstraum wahr werden zu lassen. In traumhafter Kulisse genossen wir mal wieder ganz zu zweit (Poco vergnügte sich derweil mit Felix).

Die Nacht vor der Vermählung des Athener Herzogs mit der Amazonenkönigin erzählte uns die Truppe der Bergwinkelfestspiele in einer ausgelassenen Komödie mit Elfenballett und Musik von Felix Mendelsohn-Bartholdy. Elfen und Feen verzaubern Burgruine und Zuschauer. Höhepunkt ist die integrierte Theateraufführung einiger Athener Handwerker zu Ehren der Hochzeit. Shakespeare persifliert dort in Monty-Phytons-würdiger Weise die Tragödie von „Pyramus und Thisbe, seinem Lieb“. Marcel Hohmann als Handwerker Zettel alias Pyramus und seine Thisbe Felix Wiedergrün bringen das Publikum zum Johlen als beide sich ihrer Liebe durch den Spalt einer trennenden Mauer (überzeugend stoisch gespielt von Hubert Rausch) versichern. Neben dem Geist kam aber auch der Leib nicht zu kurz:  Leckere Bratwürste und Schinken — beide von der Wilden Sau — rundeten diese herrliche Sommernacht ab.

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Fan von!

Vor vier Jahren waren wir schon mal vor ausverkauftem Haus vergeblich um letzte Karten angestanden. Nun sollte es klappen: Als Geschenk meiner beiden Kleinen ein Abend mit Stoppok im KFZ Marburg. Intimer geht’s nicht: 50 cm von Stefan Stoppok entfernt, die Monitorboxen direkt vor dem Bauch, die Liebste im Arm, das Töchterlein daneben und abgerockt wie mit 18! Dazu ca. 500 Leute dicht an dicht in diesem winzigen Klub. Riesen Stimmung. Schweissperlen. Luft zum Schneiden und unsägliche Lautstärke. Gut, die Texte zu wissen. Gehört haben wir sie nicht. Aber egal: Stefans Fender in den Eiern und Reggies Bass im Gedärm, Bennies Trommeln in den Beinen, Sebastians Keyboards  im Kopf und die Froschkönigin kopfschüttelnd, aber lachend, im Arm. Was will der Fan mehr?! Ehrliche 2 1/4 Stunden haben die Jungs alles gegeben. Was blieb war das unbeschreibliche Glücksgefühl, noch immer 18 zu sein. Und das Pfeiffen in den Ohren. Nun weiß ich wenigstens, warum ich diese Hörgeräte trage.

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Mordsspaß

Meine bayerisch-schwäbische Liebste ist ja Kosmopolitin ersten Ranges und taucht schon eine ganze Weile intensiv in mich und die hess(l)ische Seele ein. Mit der Zeit hat sie mich (besser: mein Idiom) verstehen gelernt. Um dieses Wissen um den heimischen Dialekt noch zu vertiefen und gleichzeitig ihre literarische Lust auf Mord und Totschlag zu befriedigen, habe ich uns in das Volkstheater Frankfurt eingeladen. Man gab das urige Mörderdrama „Keine Leiche ohne Lilly“ um die resolute Putzfrau und den durch sie und einen grippalen Infekt arg gebeutelten Kommissar. Das Ensemble spielte lust- und hingebungsvoll, an diesem Abend unterstützt von Bodo Bach als Polizist und Sonya Kraus als Sekretärin. Leider mit gebremstem Frankfurter Slang, den ich aus meiner Frankfurter Zeit noch viel deftiger in Erinnerung hatte. Das Hessliche Fernsehen sendet das Stück am 12.4. um 20:15 Uhr.

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DFSSGF 4 inspiriert …

junge Nachwuchskünstler. Unser DFSSG Päckchen hat morticias Spatzenkind zu einer impressionistischen Darstellung des Inhaltes animiert. Mit kindlichem Gespür für das Wesentliche hat sie die Leckereien zu einer neuen Komposition zusammengestellt und mit unabdingbaren weiteren Zutaten gewürzt. Ihre absoluten Must-haves, Weintrauben und Teddy, zieren ja bekanntlich alle ihre derzeitigen Kunstwerke, wie uns Morticia in einem ganz lieben Brief schreibt (herzlichen Dank dafür). Interessant übrigens, wie genial sie den Teddy (rechts oben) angelegt hat: Da sitzt jeder Strich, reduziert auf das Wesentliche.

Dieses Kunstwerk ist für uns das schönste Ergebnis der 4. DFSSGF. Bisher jedenfalls. Denn auf ein Päckchen warten wir noch vergebens. Unser Postbote traut sich bestimmt schon gar nicht mehr, uns in die Augen zu schauen, weil er annehmen muss, wir würden ihn insgeheim beschuldigen, das Paket für sich abgestaubt zu haben. Ich frag ihn nämlich jeden Tag eindringlich danach und meine Stimme zittert dabei von Tag zu Tag mehr. Was an sich noch nicht so schlimm ist, wenn der Sabber im Bart nicht wäre …

Rocker im Kurpark!

Jetzt bin ich enttarnt. Dabei dachte ich, gut verkleidet gewesen zu sein. Vor allem in Begleitung meiner Liebsten wäre ich nie auf die Idee gekommen, so schnell durchschaut zu werden. Dabei war die Beste aller Rockerbräute stets an meiner Seite und unterstützte mich beim Rocken liebevollst, half mir aus dem Stuhl hoch, tupfte mir die schweissige Stirn, kühlte meine Klatschhändchen und massierte die lädierte Hüfte. Nur meinen Blutdruck bekam sie nicht in den Griff. Kein Wunder bei ihrem Anblick. Ja, ja – Rockerschicksal!