Sinnliche Weihnachten

Das Jahr war anstrengend und hektisch. So viel passiert. Veränderungen überall. Nicht immer zum Guten. Aber immer in eine Richtung: Weiter! Immer ein Stück unseren Zielen näher. Seit über drei Jahren gemeinsam auf einem guten Weg. Und noch ganz viel vor uns. Unsicheres Gelände. Zusammen werden wir sicher weiter kommen.

Ohne Pause geht es nicht. Wir werden die Feiertage nutzen, uns zu besinnen, uns ganz nah zu sein. Mit allen Sinnen. Genießen. Lieben. Atem holen. Entspannen, ganz ohne Hektik. Zusammen mit unseren Liebsten. Ich freue mich drauf wie ein Kind auf die Geschenke.

Die Froschkönigin und ihr Wolpertingerprinz wünschen Euch sinnliche Feiertage.

Hessisch Snow Walking

Der Sommer scheint endgültig vorüber zu sein: Heute Nacht fiel der spätsommerliche Regen in einem Aggregatzustand herunter, der auf diesen Klimawandel schließen ließ. Auch war es nicht mehr ganz warm genug, im T-Shirt auf dem Plemperbänkelsche ein Schöppsche zu petzen.

Auch unser Hirn muss einem Klimawechsel anheim gefallen sein. Denn anders ist es kaum zu erklären, warum die Froschkönigin und ihr Wolpertingerprinz sich vom gemütlich-warmen Sofa erhoben und sich anschickten, ausgerechnet bei diesem Schmuddelwetter ihre Nordic Walking Stöcke, die seit Monaten im Keller verstaubten, herauszuholen, kurz aber heftig mit der Klettbefestigung am Handgelenk zu kämpfen und anschließend tapfer und zügig ausschreitend das Bad Sodener Hinterland zu erkunden.

Erstaunlich flott, mit Schnaufpausen nach je 100 Metern, und ohne irgendwelche Rückenbeschwerden, umrundeten sie tapfer den nördlichen Winterwald hinter ihrem Haus, um nach einer Stunde, erschöpft aber glücklich, zwei Stück Käsekuchen in den Ofen zu schieben, um den drohenden Kalorienverlust einigermaßen auszugleichen. Nun sind sie beide wieder in ihrem Sofa versunken, wärmen ihre ausgezehrten Körper und überlegen, welche geniale Ausrede eine morgige Wiederholung dieses sportlichen Ausrutschers zuverlässig verhindern könne. Aber tief in ihren liebenden Herzen sind sie ganz schön stolz, diesen unglaublichen Schweinehund gemeinsam überwunden zu haben.

Aller guten Dinge sind drei!

Mindestens! Auf jeden Fall war es ein gelungener Anfang für die nächsten 30 Jahre.

Partnerschaften kann man gründen, pflegen und bei Bedarf auch wieder beenden. Eine Liebe passiert aber einfach so und wir können gar nichts dagegen machen! Wollen wir ja auch gar nicht. Ganz im Gegenteil. Wir wollen es uns darin nicht bequem machen. Wir wollen es immer wieder passieren lassen, absolut unmäßig. Am besten jeden Tag auf’s Neue. Gerne auch mehrmals täg- und nächtlich. Immer wieder. Für immer!

Die Sonne geht auf …

bei uns jeden Morgen direkt neben mir, wenn ich die Augen öffne. Du strahlst mich an und wartest auf Erwiderung. Ich kann noch nicht strahlen. Ich gehe erst später auf. Trotzdem schenkst Du mir ein Lächeln. Dafür liebe ich Dich, meine kleine Sonnengöttin! Dafür bete ich Dich an.

Noch eine Sonne geht zur Zeit bei uns auf. In einem Blumenkasten. Kräftig streckt sie ihre gelben Zungen dem Licht entgegen. Viel früher als ich. Sie protzt mit ihrem fetten Gelb um die Wette mit behäbigem Aubergin. Sie erfreuen sich ihres Daseins, ohne auch nur im Leisesten unsere Gedanken zu erahnen, wie sie bald im Olivenöl baden werden, von Rosmarin sanft gekitzelt und durch edlen Knoblauch in den Adelsstand erhoben.

Und dann wirst Du wieder lächeln; mit Deiner süßen Zunge lustvoll die glänzenden Lippen lecken. Und Dich satt und zufrieden neben mich legen, um mich am anderen Morgen wieder anzustrahlen. Ich liebe das Leben mit diesen Sonnen!

Hurra, wir leben noch!

Mieser Vorrundenauftakt bei der EM, schwindelerregende Ölpreise, verfassungsgemäße Studiengebühren, exorbitante Rentenerhöhung, und was weiß ich noch: Kein Grund zum Jubeln. Und dennoch: grenzenlose Begeisterung! Warum? Weil wir verliebt sind, tolle Kinder und nette Freunde haben und weil wir gesund sind und das Essen nicht nur schmeckt, sondern im Überfluß verhanden ist. Wenn jetzt Deutschland gegen die Ösis auch noch rausfliegt, kennt der Enthusiasmus keine Grenzen mehr!

Happy Birthday, geliebteste Tanzbodenkönigin!

Du hast es so gewünscht! Jetzt gibt es kein zurück mehr! Wir werden zusammen die Tanzdielen des Mainz-Kinzig-Kreises erzittern lassen. Mach Dich gefasst auf megalangsamen Walzer, links rum natürlich, Rentner-Rock’n Roll, Jurassic-Park-Jive, Senioren-Swing und – tätätää! – Tango Infernale Senile ! Ich bin bereit. Ob es die Tanzschule unseres Vertrauens auch ist, werden wir ja sehen. Suchen wir uns gleich eine aus. Ich freu mich drauf!

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Charmantes Dinner

… für Zwei. Gestern haben wir uns als verspäteten Valentins-Event einen Kochkurs gegönnt. Die liebste aller Frauen behauptet ja steif und fest, mit mir zusammen nicht kochen zu können. Und bezieht diese Aussage ausdrücklich nicht auf unsere 2,5 qm Küche. Da kam der Kurs: „Charmantes Dinner – Kochen zu zweit“ gerade recht, um ihr das Gegenteil zu beweisen.

Zusammen mit 14 anderen Paaren (deren Frauen ihren Männer damit wohl auch etwas sagen wollten) lauschten wir den Anweisungen eines leibhaftigen Kochs. Die tegut-Lernstatt (das Ausbildungszentrum unseres Leib- und Magen-Supermarktes) bot mit Ihrer Versuchsküche den professionellen Rahmen.

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Die Vorgabe war anspruchsvoll: Grissini mit Bäuerinnenschinken und Mango auf einem Kresserahmsüppchen mit Ingwer-Honig-Crouton, Sellerie in Vitalkruste auf karamelisierten Tomaten mit Vanille-Olivenöl, „Surf and turf“ von Putenbrust und Lachsfilet mit Gemüse-Tagliatelle und würziger weißer Schokoladensauce, Mousse au Chocolat.

Nach einem kritischen Blick auf die Menge der Zutaten meinerseits (ob’s wohl reicht?) und der kritischen Bemerkung der Herzallerliebsten, ob mit dreissig klappen könne, was mit zweien schon nicht funktioniert, ging es ans Werk. Jeder durfte mal ran. Karin schnitt die weltbesten Selleriescheiben und ich die Gurken. Dann noch die Lachse anbraten und ansonsten den anderen, durchweg netten Beiköchen, im Weg rumstehen. Mit anderen Worten: Viel war nicht zu kochen und doch war’s kurzweilig.

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Vier Gruppen teilten sich zum Servieren der vier Gänge und so kamen wir noch zu dem Gefühl, trotz selber Kochens auch Gast sein zu dürfen. Allerdings bestätigte sich meine anfängliche Befürchtung: Mit riesen Kohldampf und meinem dringenden Wunsch, eine amerikanische Fleischklopsbrötchenbraterei aufzusuchen, beschlossen wir einen schönen Abend.

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Fazit: Es geht doch! Wir können durchaus zu zweit kochen. Vorausgesetzt, ca. 30 Helfer, eine 100 qm Küche, und ein Chefkoch unterstützen uns. Da uns solche Ressourcen aber nicht immer zur Verfügung stehen, werden wir uns einfach in unserer kleinen Kombüse liebevoll näherkommen. Was Schönes kommt in jedem Fall dabei raus.

Real slow food!

Wenn’s mal wieder schnell gehen soll, empfiehlt sich Heston Blumenthals 30-Stunden-Steak NICHT! Dafür ist es sicher das schmackhafteste Steak. Zumindest läuft mir das Wasser, wenn ich das lese. Meine Liebste wird mir was erzählen, wenn ich das nachkochen will! Bischen viel Schnickschnack für ein Steak, oder? Da werde ich wohl noch ein ganzes Stück Überzeugungsarbeit leisten müssen. Aber Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen …

Ich leide …

… unter Orthorexie! Auszug aus einem Posting von lukuhlus:

„Orthorexie – eine neue Form der Ess-Störung…
Im Gegensatz zu Anorexia nervosa, besser bekannt als Magersucht, oder Anorexia bulimia, besser bekannt als Fress-Sucht, geht es bei der Orthorexie nicht um die Menge des Essens sondern um die Qualität des Gegessenen.

Die Symptomatik:

Die Störung dauert über einen längeren Zeitraum an.
ständiges Kreisen der Gedanken um das Essen.
Schuldgefühle, falls vom Ernährungsplan abgewichen wird.
Gefühl der Überlegenheit, Missionierungseifer, um andere von seiner Ernährung zu überzeugen.

Wer unter Orthorexie leidet, der beschäftigt sich mehrere Stunden am Tag mit Kalorien- und Nährwerttabellen, mit Schadstoffberichten und medizinischen Vermutungen über mögliche negative Auswirkungen dieses Fettes oder jenes Gewürzes. Der verzichtet früher oder später vollkommen auf Fleisch und sonstige tierische Produkte und wird komplett vegan. Der traut irgendwann nicht mal mehr dem örtlichen Bioladen sondern bestellt seine Hirse direkt per Internet aus Afrike. Der geht kein einziges Mal mehr zum Essen in ein Restaurant. Der schlägt irgendwann Einladungen zum Essen komplett aus oder wenn er nicht auskann, bringt er sein eigenes Essen mit, dem er wenigstens vertrauen kann. Der hat Freude daran, etwas nicht oder nur lasch gewürztes, aber eben absolut Gesundes zu essen, auch wenn das in dieser Form nun wirklich nicht schmecken kann.“

Ich leide unter einer Sonderform der Orthorexie , der Orthorexia Karina. Die Symptome sind ähnlich:

Das Verlangen nach Karin dauert über einen längeren Zeitraum (bis zum Ableben) an.
Ständiges Kreisen der Gedanken um Karin.
Übelste Schuldgefühle und tägliche Zunahme des Körpergewichtes von 30 g, sollte jemals von Karin abgewichen werden.
Gefühl der Verliebtheit wie am ersten Tag, Missionierungseifer, um Ungläubige von unserer Liebe zu überzeugen.

Allerdings lässt sich mit dieser Anomalie ganz gut l(i)eben. Sehr gut sogar! Seht selbst:

Gehtsgut