Sauerei!

… war mein erster Gedanke, als wir das Schweinepaket der Genusshandwerker öffneten und die Schweinerei vor uns lag. Es sah wirklich gut aus, aber längst nicht so gut, wie bei Jamie gesehen. Das Kotlettstück wie gemalt: zartrosa, fein gemasert mit ordentlichem Fettrand. Aber das schottische Schwein hatte locker die dreifache Fettmenge um die Hüfte! Erster Eindruck also enttäuscht.
Eine weitere Sauerei zeigte sich beim Scheiben schneiden. Die Knochen lagen ziemlich schräg im Stück, so daß sich am Anfang und Ende jeweils eine dünne Scheibe mit dickem Ende ergab. So blieben nur drei ordentlich dicke Scheiben übrig. So langsam schwoll mir der Hals.

Kaum in der Pfanne entfaltete sich dann aber ein unbeschreiblicher Duft. Das Volumen veränderte sich keinen Millimeter und nach 5 Minuten waren beide Seiten knusprig braun. Der Geschmack war einfach göttlich! Herrlich nussiges, aromatisches Fett. Zartes, saftiges Fleisch mit sagenhaften Fleischaromen, perfekt begleitet von den Gewürzen. Mein Schatz und ich waren uns einig: Ab und zu mal solch ein Fleisch und dafür überhaupt keine Massenschweinerei mehr!

Trotzdem: Die Suche nach dem Monsterfettschwein geht weiter! Sachdienliche Hinweise an den Autor.

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Schweinkram

… kündigt sich an: Lange Suche nach einem wirklich fetten Schwein, wie es früher üblich war, führte mich zum Bunten Bentheimer Schwein und zu den Genußhandwerkern. Dort sind die besten Stücke käuflich. Und nachdem Jamie Olivers schottischer Freund neulich ein über alle Maßen fettes Kotlett so zelebriert hatte, dass ich sabbernd vor der Glotze kollabierte, gab es kein Halten mehr für mich.

Soeben sind sie eingetroffen. Noch gut verpackt liegen Sie in meinem Büro und locken mich, das Paket sofort aufzureißen. Aber die Beherrschung würzt den kommenden Genuß. Ich will jetzt nicht wie ein zitternder Junkie drüber herfallen, sondern es heute abend zusammen mit der Liebsten genießen. Mit Salbei, Fenchel, Rosmarin, Meersalz und grobem Pfeffer gewürzt, leicht mehliert, sanft gebraten, den Bratensaft mit Zwiebelchen reduziert, mit Feigensenf karamelisiert und mit Grauburgunder abgelöscht. Der Fettrand wird krachend-karamelbraun verkrustet sein, kernig-saftig, die Fettadern delikat geschmolzen … Oh Gott, jetzt fängt das Zittern doch an!

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Elite-Uni

Alec hat sein künstlerisches Faible um die Architektur erweitert. Im Kunstleistungskurs hat er zusammen mit zwei Mitschülern den Entwurf einer Uni abgeliefert. Die Vision überzeugt durch viele kreative Einfälle in einem, trotz Futurismus, durchaus umsetzbaren Konzept. Interessant ist das riesige Hauptgebäude in Form eines aufgeschlagenen Buches. Fehlt nur noch ein Eingangsbereich in Form einer Registrierkasse, als Reminiszens an die Studiengebühren und sichtbares Symbol einer Elite-Uni. Was aber soll das Schwein vor dem Eingang?

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