Unheimliche Begegnung der schleimigen Art

Heute morgen huschte eine Schnecke über unseren Gassiweg. So etwas hab ich ja mein Lebtag noch nicht gesehen! Keine Pfoten, kein Schwanz – aber Augen wie Stöckchen! Und dann das harte Fell! Da muss Hund vorsichtig ran gehen. Wer weiß, was dieses komische Viech vor hat. Und dann, ganz plötzlich aus dem Hinterhalt, zieht diese außerhündische Kreatur ein Auge ein! Ich hab mich vielleicht erschrocken! Und bin sicherheitshalber erst mal zwei Meter in die Defensive gesprungen. Anschließend hab ich mich wieder angeschlichen. Im toten Winkel, dachte ich. Aber die sehen ja alles mit ihren Stielaugen. Mein Raabe sagt, in Kräuterbutter seien sie zugänglicher. Na, ich weiß nicht. Ich hab dem Vieh mal die Meinung gebellt. Da hat es aber geguckt!

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Luxus

Der moderne Hund steht auf Zweitbett. Das hat man heutzutage! Besonders, wenn man eine verrückte Tante hat, die ganz vernarrt in mich ist. Tausend feuchte Nasenschlecker, liebe Tante Biggi!

Jetzt hab ich im Wohnzimmer und im Schlafzimmer ein Nest. Und wo, bitte schön, soll ich im Auto mein müdes Fell niederlegen? Hat da mal jemand dran gedacht?! Ich werde mich bei meinem Tierschutzbeauftragten beschweren.

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Die Fangemeinde wächst

Gestern auf dem Ortenberger Altstadtfest habe ich mal wieder zu Begeistern gewusst. Die Damenschaar, menschlich wie tierisch, lag mir zu Füßen. So viele neue Bekanntschaften erschnuffelt. Ein herrlicher Tag trotz Hundehitze. Nur die blöde Musik ging mir etwas auf den Zeiger. Da hab ich dem Geiger des Wiener Hoftheaters halt ein bisschen gezeigt, was eine Stimme ist! Am meisten haben mir aber wieder mal zwei Raaben gefallen, was nicht nur daran lag, dass ich von denen einen Spielraaben bekommen habe, der so herrlich quietscht und Frauchen zur Weißglut treibt. Das Leben ist schön, wuff!

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Patentante

Poco sieht Biggis verblichenem Rauhaardackel Pauli verblüffend ähnlich. Jetzt glauben wir an Reinkarnation. Da war der Wunsch, die Goht zu sein, wie man hier sagt, naheliegend. Und kaum beschlossen, kam das erste Geschenk der Tante. Denn die Pappkiste kanns auf Dauer ja nicht sein. Die Postbotin wurde schwanzwedelnd begrüßt. Was diese erleichtert veranlasste, sich den Angstschweiß von der Stirn zu wischen und Poco ein Friedens-Gutsje anzubieten. Das Paket aufgerissen und schwupps, lag er drin. Liebe auf den ersten Blick.

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Erstes Beschnuffeln

Der Besuch bei Froschkönigins Mutter war schon lange geplant. Nun war Poco bei uns reingeplatzt und es wäre vernünftiger gewesen, erstmal eine Woche gemeinsames Beschnüffeln zu erleben, bevor wir ihn auf schwäbische Häuslichkeit losliessen. Aber Poco war ganz lieb und Autofahren schien ihm nichts auszumachen (ganz das Herrchen). Also das Hundebündel in eine gepolsterte Kiste gepackt und drei Stunden ins Ländle. Der erste Pausenstop war langweilig. Poco war verschlafen und hatte kaum Lust auf Erleichterung. Ich hab’s ihm vorgemacht, wie’s geht, ein schöner großer Baum – vergeblich.

In Harburg dann großes Hallo, ein kleines Begrüßungspfützchen im Flur und dann nur noch Spielen im Kopf. Das Ambiente war natürlich hundegerecht mit großer eingezäunter Wiese zum Rumtollen. Sowas bräuchten wir zuhause. Dann Spaziergang in Donau-Wörth bei richtigem Hundewetter. Sonne satt. Eine liebe Fröschin im Arm und ein super braver Hund an der 7-Meter-Leine. Schön, wenn das jetzt mind. 15 Jahre so weiterginge …

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Sonntag morgens dann Kuscheln auf dem provisorischen Nachtlager. Gehört sich ja gar nicht! Die Froschkönigin liegt da gewöhnlich neben mir. Aber was soll man machen, wenn so ein süßes Fellknäuel es heute anders bestimmt?!

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¡Un poco perro!

¡Ein kleiner Hund! Ich hätte ja fast lieber den riesigen, völlig verfressenen, Dobermann genommen, der mir nicht von meiner Hosentasche wich, in der Leckerli vor sich hin dufteten. Die aber waren für Domingo reserviert, der es mir sofort angetan hatte, als ich im Tierheim Gelnhausen nach einem Gefährten für einsame Bürostunden suchte. Domingo war vor 10 Tagen von der Tierhilfe Mallorca aus dem Tierheim Andratx gekommen. Ein fünf Monate alter kleiner Terrier-Mix. Wie er mich so im Zwinger ansprang und mit dünnem Stimmchen begrüßte, war mein Herz gebrochen.

Die Froschkönigin, der mein ganzes Herz gewidmet ist, rückte dort etwas zur Seite und machte Platz für den kleinen Kerl. Und weil er eben (noch) so klein ist – zumindest für mich, der ich doch eigentlich einen richtig Großen haben wollte – lag der neue Name nahe: Poco. Nun lasst es uns also angehen: ¡Arriba! Andale! Auf ein herrliches Hundeleben bei und mit Raaben und einer Froschkönigin!

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