Heimlichkeiten

verrät meine Liebste in ihrem neuen Blog (www.heim-lichkeiten.de). Geschichten, Anekdoten, Alltag aus ihrem Pflegeheim. Ein liebevoller, emotionaler, nachdenklicher, lustiger Einblick in diesen anstrengenden Beruf mit seinen vielen bürokratischen Tücken, gestressten Mitarbeitern und gehandicapten Bewohnern. Weit ab von den reißerischen Boulevard Stories und ganz nah an den Menschen, die dort arbeiten und leben. Ich wünschte mir, dass nicht nur die Mitarbeiter, die Angehörigen der Bewohner, der aufsehende Medizinische Dienst der Krankenkassen und Karins Chefs vom Bayerischen Blinden- und Sehbehinderten Bund diesen Blog lesen, sondern die Verantwortlichen unserer Gesundheits- und Sozialpolitik. Aber die werden kaum in die Lage kommen, am eigenen Leib ihre verkorkste Politik zu erleiden. Die fetten Pensionen reichen für ein Privat-Stift.

Mach weiter mit deinem Blog, meine Liebste. Auch dafür liebe ich Dich.

Karibische Freuden

hatten wir gestern auf dem Afrika-Karibik-Festival in Aschebersch gesucht. Aber nicht so recht gefunden. Das Wetter war zwar fast karibisch (immerhin hat es nicht geregnet), aber die Stimmung hatten wir uns ausgelassener vorgestellt. Irgendwie stand alles unter einer gewissen Geschäftstüchtigkeit der Veranstalter. Beginnend mit der restriktiven Handhabung des Verbotes, eigene Getränke und Speisen mitzubringen und dem Zirkus mit den Getränkebons, die vorab gekauft werden durften (der Pfand für die Flaschen allerdings war bar zu bezahlen, sodass wir mit Bons, Geld und Pfandmarken hantieren mussten).

Dann der große Basar, dessen Vielfalt sich jedoch schnell als gigantischer Afrikakitsch herausstellte, der offensichtlich auch noch von ein und dem selben Großhändler stammte. Nur vier/fünf Stände hatten schönen, authentischen Kram. Lecker auch der Stand mit diversen scharfen Sößchen (die ich dann vergaß, zu kaufen, als wir gingen).

Ganz nett die Fressbuden mit leckeren Gerichten. Wir hatten gegrillten Fisch, diverse Eintöpfe mit Couscous und ein geniales Rindfleisch mit saurem Spinat. Die Burenwürste, die ich so gerne probiert hätte (wie schmeckt junger Bure?) waren leider schon ausverkauft. Witzig: zu trinken gab es natürlich nur Afri-Cola, keine andere Cola-Marke. Ich hatte afrikanischen Äppelwoi aus Aschebersch)

20 Euro Eintritt sind heftig, wenn man erst um 16 Uhr kommt und schon um 21 Uhr geht (selber schuld!) und so nur zwei Gruppen erlebt. Eine davon (Wally Warning) brachte Karibikfeeling, die andere (Jamaram) war zwar fetzig aber eben doch mit sehr europäischem Reggae/Ska/Soul-Gemisch. Trotzdem: das bisschen Bewegung in Beinen und Hüften beim Reggae-Schwung hat uns beiden schon Spaß gemacht. Und mir heute morgen das Aufstehen erschwert.

Fazit: Na ja! Mal muss es mal erlebt haben. Aber das reicht dann auch. Nächstes Jahr gehts nach Würzburg, in der Hoffnung, dass es da besser ist. Oder besser: gleich nach Afrika oder in die Karibik.

Erntezeit

Erste Ernte- und Zuchterfolge! Dank Biggis Exoten-Zuchtbüchlein keimt der Ingwer wunderbar und musste heute in ein Erdbett umziehen. Nun muss er sich ranhalten mit Wachsen. Soda Club stellt ihren Ingwersirup ein und wir brauchen dringend Ersatz. Die beiden Auberginen opferten Ihr Leben neben einem Dutzend Sardinen auf dem Grill. Die Tomatenvorhut musste sich zwischen Büffelmozarella und Basilikum legen und sich mit Olivenöl und Balsamico bekleckern lassen. Lecker.

ernte

Wenn’s Eseln zu wohl wird …

gehen sie zum Zombie Walk 2008! Abi-Nachwehen und Semesterferien scheinen kleinen Raaben das Kopfgefieder zerzaust zu haben. Oder war es der exzessive Konsum von Splatter Movies? Am Sommer kann’s nicht liegen, zu heiß war es jedenfalls am Samstag nicht, als hunderte Untote in Frankfurt zum Zombie Walk 2008 aus den Gruften stiegen und harmlose Einkäufer verunsicherten. Und meine Brut natürlich mit dabei. Ich fürchte, es liegt am Genmaterial.

Meine Froschkönigin und ich sind zuhause geblieben. Unsere Liebe lässt uns zu lebendig wirken. Keine Schminke dieser Welt hätte dies übertünchen können. Neider behaupten allerdings, wir hätten zu echt gewirkt, auch ohne Schminke.

Die Sonne geht auf …

bei uns jeden Morgen direkt neben mir, wenn ich die Augen öffne. Du strahlst mich an und wartest auf Erwiderung. Ich kann noch nicht strahlen. Ich gehe erst später auf. Trotzdem schenkst Du mir ein Lächeln. Dafür liebe ich Dich, meine kleine Sonnengöttin! Dafür bete ich Dich an.

Noch eine Sonne geht zur Zeit bei uns auf. In einem Blumenkasten. Kräftig streckt sie ihre gelben Zungen dem Licht entgegen. Viel früher als ich. Sie protzt mit ihrem fetten Gelb um die Wette mit behäbigem Aubergin. Sie erfreuen sich ihres Daseins, ohne auch nur im Leisesten unsere Gedanken zu erahnen, wie sie bald im Olivenöl baden werden, von Rosmarin sanft gekitzelt und durch edlen Knoblauch in den Adelsstand erhoben.

Und dann wirst Du wieder lächeln; mit Deiner süßen Zunge lustvoll die glänzenden Lippen lecken. Und Dich satt und zufrieden neben mich legen, um mich am anderen Morgen wieder anzustrahlen. Ich liebe das Leben mit diesen Sonnen!

Geschafft!

Ja, auch die EM-Vorrunde. Aber viel bedeutender: Der Kleinste Raabenvogel hat’s geschafft! Abi in der Tasche. In der aufgemalten. Denn Anzug musste sein, wenn auch nur gefaked. Niemals würde er sich in einen Anzug zwängen! Das war Alecs Statement zum Dresscode bei der Abifeier. Basta. Allerhöchstens könne er sich ein Bodypainting vorstellen. Das war Wasser auf Pappas Mühlen. Ha! Hätte der je das Abi gemacht – so wäre er auch gerne aufgelaufen. Also Farbe besorgt und drauf los gepinselt. Na ja, da muss ich wohl noch üben. Aber für’s Erste nicht schlecht. Vor allem die Wirkung war super. Ein allgemeines Gejohle bei der Ankunft zum großen Gruppenbild und eine äußerst zaghafte Umarmung seiner in heller Galagarderobe gewandeten Tutorin.

So, mein Lieblingssöhnchen: Abgeschminkt und die Ärmel aufgekrempelt. Der Ernst des Lebens beginnt. Schaff was, sonst bist Du am Ende so was von angeschmiert!

Hurra, wir leben noch!

Mieser Vorrundenauftakt bei der EM, schwindelerregende Ölpreise, verfassungsgemäße Studiengebühren, exorbitante Rentenerhöhung, und was weiß ich noch: Kein Grund zum Jubeln. Und dennoch: grenzenlose Begeisterung! Warum? Weil wir verliebt sind, tolle Kinder und nette Freunde haben und weil wir gesund sind und das Essen nicht nur schmeckt, sondern im Überfluß verhanden ist. Wenn jetzt Deutschland gegen die Ösis auch noch rausfliegt, kennt der Enthusiasmus keine Grenzen mehr!

Bärige Tage in Berlin

Schee wars! Viereinhalb Tage in der Hauptstadt sind wie drei Wochen Weltreise!

Ganz herzlich begrüßt und versorgt von unserer guten alten Freundin (Dankschön, Biggi!) haben wir bei Kaiserwetter mit frischer Brise so viel entdeckt. Kulinarisch kaum je zuvor Gekostetes, touristisch das Übliche und aus den vielen kleinen Läden, aus den man kaum wieder raus gehen mag, ein paar Stehrumchen und Staubeinchen mitgenommen. Sie wollten es unbedingt.

Dazu viel Spaß gehabt. Und ein paar Blasen. Brüderchen getroffen. Und trotz des Rumgerennes richtig erholt. Jedenfalls im Kopf. Wir kommen wieder!

Wer mehr schauen will, bitte sehr: fotos.web.de/kritzlibaer/Berlin_im_Mai_08

Wäldcheslust

Einmal im Jahr muss es sein: Sardinen bei den Portugiesen im Frankfurter Wäldsche. Diesmal noch mit gegrillten Tintenfischen. Leckerer geht’s kaum noch.

Anschließend ein staubiger Bummel durchs Gewühl. Die Sonne zog tout Frankfort in den Wald. Da helfen ein paar Sauergespritze, von der Liebsten ganz liebevoll frisch nachgeschenkt.

Die großen Fahrgeschäfte sind öde und gehören hier eigentlich nicht hin. Die kleinen dagegen bringen eine Menge Spaß. Den Kleinen zumindest.

War’s der Äppler oder einfach nur der schöne Abend: Die Kids sind gut drauf und haben Spaß als „Mama“razzi.