Xynthia

… versus Poco! Ein ungleicher Kampf. Der Tornado tobt über das Kinzigtal und verwandelt kleine spanische Terrier in hessische Windhunde. Und das liebste Frauchen hat Mühe, dass der kleine Kerl nicht auch noch zum Flughund wird.

Video vom Gassirennen gibt’s hier.

Xynthia

Badetag

Samstag ist Badetag. Jedenfalls jeden letzten Samstag im Februar. Das Bad ist fast so klein wie der Hund. Da tut man sich schon schwer und lässt lieber die Kinder ran. Die machen das aber sehr gerne. Im Gegensatz zum Hund. Der hat was gegen Wasser. Aber Masja hat auch was gegen kleine fiepende Hunde: unwiderstehliche Leckerlies! Dafür lässt sich der verfressene Poco gerne mal nass machen. Auch wenn man danach so fürchterlich nach Kamille stinkt, dass man befürchten muss, dass einen keine Hündin mehr noch mit dem Hintern angucken werde.

Badetag

Tschüss Winter!

Ciao Frühling! Der Winter ist gebrochen, Eis und Schnee haben sich getrollt und hinterlassen uns ganz viel Wasser. Die Wiesen verwandeln sich in Seen und in den Mangroven-Sümpfen des Kinzigtals kann man kleine pelzige Wesen sehen, die laut kläffend den Winter verjagt haben. Und die nach dem Gassigehen vom Schlamm befreit werden müssen. Da war uns der Schnee aber lieber!

Mangrovensumpf

Dog Wrestling

Ein Schmusehund ist er jedenfalls nicht. Da müssten wir uns schon mit Sardellenpaste einreiben, damit er freiwillig käme und uns abschlecken würde. So arten die Schmusereien oft in offene Dog Wrestling Championships aus. Sieger durch technischen KO: Poco, the terrible terrier! So bleiben wir eben zum Schmusen unter uns Froschköniginnen und Wolpertingerprinzen. Der wilde Spanier weiß gar nicht, was ihm da entgeht!

Wrestling

Liebesmahl

Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Bei uns geht sie auch mit Magen. Kuhmagen. Kutteln. Dafür sterben wir (und wahrscheinlich auch daran).

Der Wolpertingerprinz muss zuerst nach Frankfurt reiten (leider haben wir keinen Türken weit und breit). In der Kleinmarkthalle gibt’s die besten und frischesten Kutteln. Ziemlich preiswert (wenn die An- und Abfahrt nicht wäre). Knapp 4 Euronen das Kilo (reicht für zwei mal zwei Verliebte und einen kleinen Hund). Nun noch ein bisschen Wurzelgemüse, Paprika und Knoblauch gekauft und ab geht’s zur Zubereitung: Kutteln in handflächenbreite Streifen schneiden und in Salzwasser 1 Stunde kochen. Es stinkt erbärmlich (Poco wird ganz unruhig). Danach Wasser wegschütten und die Kutteln in Rinderbrühe eine weitere Stunde kochen (nun riecht es schon besser). Gemüse winzig klein würfeln, anbraten und mit süffigem Riesling ablöschen und einkochen. Kutteln in fingerdicke Streifen schneiden und zum Gemüse geben. Mit Brühe auffüllen bis alles knapp bedeckt ist. Jetzt duftet es unwiederstehlich. Eine weitere Stunde köcheln bis die Kutteln zart sind und ein bisschen Bindung an die Sauce abgegeben haben (evtl. mit Mondamin leicht nachbinden). Ein Schüsschen Sahne rein und mit Balsamico, Salz, Pfeffer kräftig abschmecken, gehackte glatte Petersilie zugeben. Eine gute Prise Chili und ein paar Spritzer Maggi geben den ultimativen Kick.

Da legen wir uns dann gemeinsam rein und lieben uns. Ahhhhh!

Kutteln

Neunzig!

… und kein bisschen leise! Auf einen guten Weg zum Hundersten hat sich die Raaben-Großmutter gestern begeben. Entgegen aller Befürchtungen ließ sie die Gratulantenschaar vom Landesfürsten über den Bürgermeister bis zum Raabenhund gelassen an sich vorüberdefilieren und genoß sichtlich den familiären Großauftrieb. Kulinarisch von Schwestern, Patenkind, Sohn und Enkelin zum Kaffee mit Torten und Kuchen bestens versorgt (und von der liebsten Froschkönigin als biologische Spülmaschine effizient unterstützt) war der Nachmittag für all den Familientratsch viel zu kurz. Das festliche Dinner in der Rats-Schänke war dann wegen des frühzeitigen Aufbruchs der Weitangereisten ebenso viel zu schnell zu Ende. Wahrscheinlich deswegen feiert das Raabenoberhaupt heute mit einigen Bekannten noch ein bisschen nach. Na, wenn das so weiter geht – viel Spaß!

90

Valentinstag

Draussen Sibirien, drinnen Provence bei kuscheligen Temperaturen. Ganz entspannt zu zweit. Mit Hund und gaaanz viel Liebe. Und weil diese bekanntlich auch durch den Magen geht, haben wir unsere – in den Bäuchen versteckte Seelen – ein bisschen verwöhnt. Der obligate Brunch als frugaler Vormittagsrausschmeißer (und Gassi-geh-Belohner). Und zum Nachmittags-Cappuccino ein Karamel-Schokoladentörtchen mit geschmolzenem Toffifee als innerem Wert. Abends dann großes Kino: Die liebste Froschkönigin am Herd. Für ihren Fleischfresser hat sie ein Carpaccio vom Steinpilz-Rinderschinken mit gratiniertem Ziegenkäse und einem leckeren Topping gezaubert. Gefolgt von einem in Rosmarinhonig geschwenkten Steak, perfekt gebraten und von confierten Tomätchen begleitet. Gefolgt von einem Pfannkuchen in Amira-Qualität (der Kenner weiß, wovon ich spreche!) mit Mandarinencreme lecker gefüllt. Ach, warum kann nicht jeden Sonntag Valentinstag sein!

Valentinmenue2

In der Schneekugel

Die Liebste kam gestern darauf, als wir, ganz eng auf der Couch zusammengekuschelt, den verfressenen Piepmätzen zuschauten, die in Schaaren unsere Vögelwirtschaft heimsuchen: Wir sitzen in einer Glaskugel und irgend jemand schüttelt sie unaufhörlich. Seit Tagen schneit es mit kurzen Unterbrechungen ohne Unterlass. An einen solchen Schneefall kann ich mich noch gut erinnern. Es muss Anfang der Sechziger des letzten Jahrhunderts gewesen sein. Damals hatte ich noch einen soliden deutschen Schlitten, schwer und stabil, zweisitzig und wendig (wenn man ihn richtig mit Speckschwarte einrieb). Wir beide hatten viel Spaß miteinander. Heute ist mein Schlitten aus Italien und der Spaß hält sich in Grenzen. Immerhin hilft er mir, meine Speckschwarten zu minimieren: Geschlagene 30 Minuten habe ich heute morgen geschippt und gekratzt, bis die Bellissima einigermaßen frei war. Der Japaner der liebsten Verlobtesten war zuvor schon mit viel Gefluche aus den Hinterlassenschaften der Schneeräumer ausgebuddelt worden.

Nicht das Wetter hat sich geändert: Wir kommen damit anscheinend nicht mehr klar. Und auch dem kleinen Spanier fällt es zunehmend schwerer. Die Schneehöhe hat seine Schulterhöhe erreicht und so springt er wie ein Känguru aus einem Schneeloch ins nächste. Das ermüdet zum einen und zum anderen fällt die Deponierung seiner Verdauungsprodukte schwer: Gut erzogen, wie er ist, mag er sich ja nur auf saftigen Grase lösen. Nun aber bleibt, was diskret fallen soll, im Tiefschnee stecken. So hoffen wir nun alle drei auf einen vorzeitigen Frühlingseinbruch. Unseren tiefsten, inneren Gefühlen nach kann es gar nicht mehr lange dauern …

schneefall

Abgefahren, pervers und versaut!

Anders kann man dieses Gericht nicht bezeichnen. Wir hatten uns vom Bunten Bentheimer Schwein Koteletts und Schwarten kommen lassen, ebay sei Dank. Wie zu erwarten waren die Rippenstücke herrlich saftig und schmackhaft. Was aber würden wir mit den Schwarten anstellen? Es war ein kulinarisches Experiment: Zunächst stundenlang weich gekocht. Dann abgekühlt, gesalzen und gepfeffert aus der Hand gegessen – schon ein Genuss! Aber dann, scharf angebraten (Vorsicht: es spritzt wie Sau!), mit Soja- und Worchestershire-Sauce abgelöscht und chilischarf gewürzt waren sie ein irrer kulinarischer Traum. Nur für diejenigen zu genießen, die völlig vor die Säue gekommen sind!

Schwarten

Dazu passt eine Zwischenbilanz: Im Januar hatten wir 24 Gerichte, von denen die Hälfte mit Fleisch zubereitet waren, 4 mit Fisch und 3 mit Geflügel. Vier immerhin waren vegetarisch (durchaus lecker und ausbaufähig). 9 hatten Nudeln als Beilage, 5 waren mit Reis, 1 mit Bulgur, 1 mit Kartoffeln, 1 mit Klößen und 1 mit Gnocchi. Gemüse und Salat waren fast immer dabei. Nicht so schlecht, wie ich dachte. Mal sehen, was der Februar bringt. Auf jeden Fall viel Liebe auf den Teller. Schade nur, dass man davon alleine nicht leben kann!