… my love! Mit diesen jungen Augen kannst Du unbesorgt in die nächsten fünfzig Jahre schauen. Lass mich so unverschämt sein und zu Deinem runden Geburtstag MIR etwas wünschen: Ich wünsche mir sehr, Dir noch möglichst lange in Deine wunderschönen Augen blicken zu können. Happy Birthday, meine junge, knackige Froschprinzessin!
Archiv für den Monat März 2011
Frauenklischees oder die ungeschminkte Wahrheit?
„Ja früher! Früher war des noch eifach! Da war en Mann all des, was e Fraa net war! De Mann war stark, die Fraa schwächlich! Der Mann hat sich rasiert, die Fraa net! Die Fraa hat Kinner gekrieht, de Mann net! Un heut? Die Fraa krieht kei Kinner mehr, rasiert sich die Baa und is mitem Schlappschwanz verheirat! Da stimmt doch gar nix mie!”

Miss Vulkania der Herzen © TheodoBo
Urrsella Kraft aus Stockheim, die „Miss Vulkania der Herzen“ (Stockheim liegt am Fuß des erloschenen Vulkans Vogelsberg) zieht vom Leder, schwadroniert, wie ihr Wetterauer Schlappmaul gewachsen ist. Sie weiß Bescheid über die Rolle der Frau. Schließlich ist sie mit ihrem Ernst genug gestraft. Es ist ihr voller Ernst mit ihrer Meinung. Und wenn sie ihren Göttergatten so beim Saufen beobachtet, bekommt die Redewendung vom vollen Ernst eine ganz neue Bedeutung für sie. Ihre Fülle stört sie nicht die Bohne. Im Gegenteil: Fast schon grazil tänzelt sie über die Bühne, erzählt von ihren Erlebnissen bei den Landfrauen und dem Singkreis der Volkshochschule. Sie singt ihre liebsten Schlager und als sie das Publikum bittet, einen Finger zu heben, erkennt sie ganz viele Freiwillige für eine gemeinsame Aufführung des alten Schlagers vom Sonnenuntergang auf Capri. Im VHS-Kurs „Musizieren ohne Instrumente“ hat sie gelernt, wie man Mandolinen täuschend echt simuliert und übt dies mit dem Publikum ein. Frau Kraft singt aus vollen Kräften und dirigiert die Mandolinenschaar. Und die Leute kriegen vor Lachen kaum noch einen Ton raus.
Markus Karger ist Frau Kraft, wie sie (be)leibt und lebt. Eines von vielen herrlichen Frauenklischees, die das „Theater ohne doppelten Boden – Theodobo“ am Samstag zu besten gab. „Frauenklischees und Weibsbilder – Der alltägliche Wahnsinn von, mit und über Frauen“ heißt das Stück von Markus Karger. An seiner Seite Sylvia Oster, die die anderen Klischeeweiber gibt: Karrierefrau oder „Perlhuhn“. Sie zeigt uns Entspannungstechniken, die sie auf feministischen Seminaren gelernt hat: Wie man durch das dritte Auge ein- und durch die Füße wieder ausatmet. Ganz wie aus dem richtigen Leben: zum Brüllen komisch! Präsentiert von Gerd Ungermann, dem dritten in Theodobo-Bunde
Vor der Vorstellung im intimen Cafe im ehemaligen Pferdestall des Büdinger Schlosses zieht Sylvia Oster von Tisch zu Tisch. Sie ist Tilly, die Beauftragte der Verschönerungskommission der EU und möchte das Publikum ganz individuell bei der Bewältigung der dringlichsten körperlichen Probleme beraten. In der Liebsten und mir findet sie dankbare Opfer Objekte: Sie empfiehlt uns ein Vollbad in ihrer innovativen Lotion und zeigt uns eine Flasche Geschirrspüler mit neuer „Fettlöseformel“. Sehr witzig, Frau Tilly, sehr witzig!
An mir hat sie natürlich ein hervorragendes Opfer gefunden: Gleich zur ersten Nummer bittet sie mich, eine Hand zu erheben und nimmt dies als Meldung eines Freiwilligen, ihr auf die Bühne zu folgen. Dort setzt sie mich auf einen Stuhl, wickelt mich mit Noppenfolie ein und drückt mir ein Schild in die Hand: Adonis 3000. Die Frau hat Geschmack! Dann liest sie aus der Gebrauchsanleitung ihrer neuen Errungenschaft, dem Adonis 3000, vor. Wie unkompliziert und einfach er in der Haltung sei, wenn man nur ein paar Dinge beachten würde. In vielem konnte ich sie da nur bestätigen. Nur in einem nicht: dass ich IHR Adonis 3000 bin, sondern schon längst der geliebten Froschkönigin gehöre und lediglich für die Show ausgeliehen war.
Der Abend war einfach köstlich. Ein schönes Beispiel, wie man auch mit kleinem Budget und minimalem Aufwand den Leuten einen tollen Abend bereiten kann. TheodoBo, wir sehen uns bald wieder!

Markus Karger, Sylvia Oster und Gerd Ungermann sind TheodoBo
Abschalten!
40 Jahre ist es her, dass ich auf einer Demo war. Gestern war es wieder mal soweit. Die dramatischen Ereignisse in Japan machten es möglich und nötig. Zur Mahnwache für die vielen tausend Erdbebenopfer und Demonstration zur sofortigen Abschaltung der deutschen AKWs war überall in Deutschland aufgerufen worden. Bei uns in der Nähe in Frankfurt oder in Fulda. In Frankfurt waren genug Teilnehmer zu erwarten, in der osthessischen, tiefschwarzen Provinz eher nicht. Also machten wir uns auf nach Fulda. Immerhin 500 Aufrichtige hatten sich auf dem Bahnhofsvorplatz versammelt. Für Fulda ein respektables Ergebnis. Sprecher der Oppositionsparteien riefen zum sofortigen Ausstieg auf und kritisierten Merkels Ankündigungen zu einem Memorandum. Nach Japan kann es keine erneute Diskussion über die Sicherheit hiesiger AKWs mehr geben. Es gibt keine Sicherheit. Mit dem vielbeschwichtigte Restrisiko ist auch bei uns zu rechnen. Wir spielen mit der Hölle!
Barbietorte und andere Backwerke
Wenn die Kids kommen, ist bei uns immer was los. Vor allem, was die Fütterung angeht, ist ausgeklügelte Logistik gefragt. Die Jungen sind anscheinend nach wie vor im Wachstum begriffen und brauchen entsprechend viel Nahrungszufuhr. Diesmal standen zuoberst auf dem Wunschzettel Muscheln. Dazu passt am besten Baguette. Ein Rezept für original französische Flutes gab es bei Madame Aurelie. Wie es gemacht wird, zeigt sie in ihrem liebevollen Blog französischkochen.de so eindrucksvoll, dass ich es unbedingt ausprobieren wollte. Es hat riesigen Spaß gemacht und das Ergebnis war perfekt. Adé Brotbackautomat! Jetzt ist ehrliches Handwerk angesagt!

Original Baguette vorher und nacher
Samstag gab es dann argentinische Wildhasenschenkel, saftig mit Kräuterbutter gefüllt und mit Lardo umwickelt. Zum Niederknien! Sonntag hatte sich die Liebste die sagenhafte Käsesahnetorte vom Töchterchen gewünscht. Da diese aber noch an der vergangenen Nacht laborierte, übernahm ich die ehrenvolle Aufgabe. Allerdings hatte die Angebetete den verrückten Wunsch geäußert, die Füllung möge bitteschön quietschblau sein. Käsesahne in blau! Aber verliebte Wolpertingerprinzen tun noch viel verrücktere Dinge für ihre Fröschin. Und deshalb musste die Torte auch außen passend verziert werden. Heraus kam eine Torte, wie sie Barbie geliebt hätte. Und auch der Liebsten entlockte sie kleine, spitze Freudenschreie. Sie soll sehr gut geschmeckt haben. Ich habe Augen und Nase geschlossen und tapfer ein Stück hinuntergewürgt und verweigere deshalb auch jegliche Aussage dazu.

Original Barbietorte
Den Abschluss der wochenendlichen Orgie bildete ein Käsefondue und dreierlei Schokomus von den Raabenkindern. Wie immer haben wir uns geschworen, nie wieder so viel zu essen. Und freuen uns gleichzeitig auf den demnächst anstehenden Geburtstag der Liebsten. Bis dahin ist der Schwur hoffentlich völlig vergessen. Obwohl: Es ist Fastenzeit! Na, schaun mer mal …