Bombenalarm!

dfssgf-bombaMit allem hätte ich gerechnet – nur nicht mit einer Paketbombe! Heute kam das heißersehnte DFSSGF-Päckchen an. Und drin war ’ne Bombe! Und was für eine. Wären nur alle Bomben von dieser Bauart, die Welt wäre ein Paradies. Die Bombetta ist ein kalabrisches Gemüsesugo mit herrlich scharfen Peperoncini. Tja, liebe Päm, das hat ja voll eingeschlagen! Scharf und italienisch, genau unsere Kragenweite! Herzlichen Dank für diese ausgefallene Mischung italienischer Köstlichkeiten, direkt aus Umbrien, wie ich vermute.

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Beim Öffnen des Päckchens begrüßt mich die Città della Pieve von einer Postkarte und gibt nach herausfisseln vieler Ökopackwürmer den Blick frei auf ebenso geheimnis- wie geschmackvolle (weil farblich zum Gesamtesemble passende), Packpapierpakete. Und einen Spielknoten für unseren kleinen Spanier! Da war die Freude aber schwänzchenwedelnd groß. Hatte er doch gerade vor ein paar Tagen den dritten Knoten innerhalb eines halben Jahres mit Wonne zerfetzt und aufgefressen. Mille grazie deshalb auch von Poco!

PocoKnoten

Nun ging es an’s Auspacken. Eine kulinarische Überraschung nach der anderen kam zum Vorschein: besagte Bombetta, eine Boscaiola Tartufi (getrüffelte Pilze), „Poggio al Piano“ Olivenöl von Luca Bartoccioni, Farina di Castagne (Kastanienmehl) nebst Empfehlung für das toskanische Dessert Castagnaccio, Pere Peperoni e Zafferano (Birnen-Peperoni-Konfitüre mit Safran) und Monterosa Torrone. Alleine die Namen schon unverschämte Mundwässerer! Meine ebenso italophile Froschkönigin und ich freuen uns schon auf ein leckeres Menü mit diesen wunderbaren Ingredenzien. Und natürlich wird der alte Fleischfresser über seinen gewaltigen Schatten springen und es vegetarisch zubereiten. Als „onorificenza an Päm. Mille grazie di cuore, Mestolo!

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Volltreffer!

Juhu! Das Päckchen ist da! Kurz bevor ich meinen Postboten gewürgt hätte, kam es heute ins Büro. Mit zitternden Fingern aufgerissen geöffnet. Unter lauter Knallfolie (erster Jubel) noch ganz diffus und mit einem lieben Brief (zweites mal freu) abgedeckt, leuchten mir da bunte Päckchen entgegen. Und es knofelt wie sieben Siebenbürger Bauernhütten (dritter Jubel). Geduld, Mann! Erst mal den Brief lesen. Von Eva aka coolcat.

Jetzt erfahre ich, warum wir soooo lange warten mussten. Und ich verstehe sofort. Ist zwar schon ein Vierteljahrhundert her, dass wir ähnliches erleben durften. Aber ich werde diese aufregende Zeit nie vergessen! Coolcat erwartet ihr erstes Kind und befindet sich daher „in einer Art Paralleluniversum, in der die Zeit irgendwie anders läuft und dauernd irgend etwas anderes los ist und dazwischenkommt.“ (Ich überlege gerade, ob ich ihr schon verraten soll, dass dieser Zustand mindestens bis zum Ende der Pubertät ihrer Nachkommenschaft andauern – nein, sich noch potenzieren wird! Na, ich bin lieber still und wünsche ihr erst mal alles Gute …)

Dann erklärt sie ihr Konzept. Den Inhalt des Päckchens hat sie nach dem Motto „Feuer unter dem Hintern” sorgfältig ausgesucht, weil sie meint, ich hätte außer Bart noch Zunder. Meine liebste Froschkönigin von allen muss mir diesen aber erst oft noch machen. Insofern stimmt’s ja wieder.

Selbstgemachtes Zwiebelconfit mit Chili und Ingwer, ebenso aus eigener Küche ein Knoblauch-Confit-of-death (nebst witzigem, warnenden Totenkopf-Magneten darauf), das sich schon etwas selbstständig gemacht hatte (daher der betörende Duft), eine Tube Harissa (das gute, echte Le Phare du Cap Bon. Es gibt nämlich auch ganz Schlimmes, mit Karottenmark verschnittenes) und etwas mildere, gelbe Currypaste. Zur Beruhigung der Geschmacksnerven noch Costa Ricanisches Colagummi aus dem Weltladen. Vierter Jubel!

Es stimmt einfach alles! Danke Eva für die liebevoll ausgesuchten Sachen und Danke Rosa für Deine Organisation! Ich freu mich auf’s nächste Mal und hoffe, dass noch mehr mitmachen. Ich rühre jedenfalls die Trommel …

DFssgF oder die Anziehung der Gegensätze

   Als begeisterter Food Blog Leser las ich hier erstmals von einem skurillen Blog Event, dem DFssgF. ”Deutsche Foodblogger schicken sich gegenseitig Fresspakete“. Herrlich! In meinem Bauch entstanden sofort Bilder von überquellenden, mannshohen Kisten, voller Spezereien aus aller Herren Länder (schliesslich bezieht sich das D im Eventnamen nur auf das geografisch-postalische Verbreitungsgebiet und nicht auf eine unmoralisch ethnische Begrenzung). Ich sah argentinische T-Bones, japanische Kobe-Steaks, afrikanische Wasserbüffellenden, australische Känguru-Koteletts, iberische Schweinenacken, französische Barbarieenten und Münchener Weisswürste auf meine Froschkönigin und mich zuschweben. Oder wenigstens eine Tonne Labskaus.

Die Teilnahme war auch Nonfoodbloggern gestattet und so trug ich mich mit tropfendem Gaumen ein. Gleichzeitig stellte ich unser hessisches Fresspaket zusammen: Aale Würste, stracke Rote, Schwardemagen, Frankfurter Würste, Solber. Alles, was das Frankfurter Herz (und den Cholesterinspiegel) höher schlagen lässt.

Fast schon war die Vorfreude gestillt, da traf die Mail mit meiner Auslosung ein. Und traf mich mitten in meine Raubtierseele: Eine Vegetarierin!. Alkohol und Kokos dürfen auch nicht sein. Gut: der hessische Kokosanbau steckt erst in den Anfängen und lässt zu wünschen übrig, aber der Äppelwei! Nach dem ersten Schreck und erfolgreichen Wiederbelebungsversuchen meiner Froschkönigin begann sofort der Stratege im Hessen in mir durchzubrechen. Gemeinsam mit der liebsten Frau der Welt (die trotz ihrer schwäbischen-bayerischen Wurzeln dem Vegetariertum nicht ganz abgeneigt ist) beratschlagten wir die Vorgehensweise und bastelten an der Einkaufsliste. Da ich mit Ausnahme des Fleischanteils in meiner Nahrung gewissermaßen ja auch vegetarisch esse, fiel es mir letztendlich gar nicht so schwer, mich kreativ einzubringen. Und siehe: Es macht sogar Spaß!

So, jetzt geh ich einkaufen … (soll keine Drohung sein).